Herr Hohmann, Frau Preinstorfer, ein weiteres herausforderndes Jahr liegt hinter uns, und nach der Krise ist vor der Krise. Wie ist das Jahr 2022 für sie gelaufen?
Hohmann: Wir sind mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Die RBB hat sich in schwierigen Zeiten als robust erwiesen. Die Zuwachsraten lagen bis zum 3. Quartal sogar über unseren Planwerten, insbesondere im Kreditgeschäft. Gestiegene Zinsen, Lieferkettenprobleme und steigende Preise haben diese Entwicklung dann im 4. Quartal gebremst. Dennoch steht auf Jahressicht ein Plus von 4,3 Prozent.
Im 1. Quartal 2023 spüren wir wieder eine leicht steigende Nachfrage nach Finanzierungen. Die Kunden haben sich offensichtlich auf das höhere Zinsniveau eingestellt, was im langjährigen Vergleich ja immer noch niedrig ist.
Hinzu kommt, dass Wohnraum weiter knapp ist und somit gebaut werden muss. Deshalb sind wir für die Zukunft zuversichtlich. Besondere Ausfallrisiken in unserem Kreditgeschäft sehen wir zurzeit nicht.
In den anderen Kerngeschäftsfeldern waren wir ebenfalls erfolgreich unterwegs. Die Kundeneinlagen sind um 2,1 Prozent gewachsen, der Provisionsüberschuss stieg um 2,5 Prozent.
Preinstorfer: Auch außerhalb des Zahlenwerks ist viel passiert. Wir haben flexible Arbeitszeiten, das mobile Arbeiten sowie eine neue, lockerere Kleiderordnung eingeführt, für die Mitarbeiter wieder eine Weihnachtsfeier ausgerichtet und zur Freude der Belegschaft den Samstag als Arbeitstag abgeschafft, also kurzum viel bewegt, um das Betriebsklima zu verbessern, um unsere Mitarbeiter zu halten und neue zu gewinnen. Dazu bedarf es eines guten Betriebsklimas. Das ist uns und den Beschäftigten sehr wichtig.