Nachhaltigkeitsteam

Auf Basis dieses Zielbildes wird entlang der Handlungsfelder Strategie, Risikomanagement und Gesamtbanksteuerung, Kerngeschäft, Geschäftsbetrieb, Kommunikation und gesellschaftliches Engagement sowie Ethik und Kultur eine aktive Positionierung des Themas Nachhaltigkeit innerhalb der Bank erarbeitet, wie Norman Ritter erklärt. Dabei unterliegen alle Maßnahmen dem Wirtschaftlichkeitsgebot, fügt Marcel Schicker hinzu. Der Schwerpunkt liegt nach Angaben Isaaks auf der Unterstützung der Kunden bei der Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften und Handeln.

Die Nachhaltigkeitsstrategie der Raiffeisenbank eG Baunatal (RBB) richtet sich auch nach innen. Ressourcen sinnvoll einzusetzen und zu schonen, ist das Gebot der Stunde. Mitarbeitende sind gehalten Strom, Wasser und Heizung sowie Papier und andere Arbeitsmittel in Sinne der Nachhaltigkeit einzusparen.

Das Nachhaltigkeitsteam der RBB um Norman Ritter (Leiter Unternehmensentwicklung), Marcel Schicker (Personalleiter) und Andreas Isaak (Risikocontroller) trifft sich regelmäßig, um zunächst den Ist-Zustand zu ermitteln und in der Folge gemäß den Vorgaben des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) und in Absprache mit dem Vorstand geeignete Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.

Intern hat das Team bereits ein Bündel von Maßnahmen erarbeitet und gemeinsam mit dem Vorstand umgesetzt. So sind Kollegen/innen angehalten, Dienstfahrten und -reisen wo möglich mit dem Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln, Zug oder E-Auto zu machen, sobald die Fahrzeugflotte umgestellt ist. Schulungen und Meetings müssen im Sinne der Ressourcenschonung vorzugsweise online abgehalten werden.

Die ESG-Kriterien zielen aber auch auf das Wohl der Mitarbeitenden ab. Ein attraktives Bike-Leasing-Angebot, ein Unterstand für Zweiräder, Angebote zur Gesundheitsvorsorge, Zuschüsse für Bildschirmbrillen sowie höhenverstellbare Schreibtische (die Hälfte wurde bereits ausgetauscht) sind nur einige Maßnahmen, die das Nachhaltigkeitsteam auf den Weg gebracht hat.

Sowohl intern als auch in den Kundenbeziehungen müssen alle Volks- und Raiffeisenbanken zukünftig die sogenannten ESG-Kriterien erfüllen. Anderenfalls droht eine Verschlechterung des Ratings. ESG steht für Environment, Social und Governance, also für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Aber auch energetisch ist in der Vergangenheit einiges passiert bzw. vieles angestoßen worden. So wird derzeit der Eingangsbereich der Hauptstelle in Baunatal energetisch saniert und in einem weiteren Bauabschnitt werden rund 120 Fenster in der Hauptstelle ausgetauscht. In diesem Jahr wurden drei Solaranlagen auf den Dächern der Hauptstelle installiert, mit einer Gesamtleistung von jährlich bis zu 143.000 Kilowattstunden - genug, um rein rechnerisch 45 Drei-Personen-Haushalte ganzjährig mit Strom zu versorgen. Eine bereits bestehende Solaranlage auf dem Dach des Metakus-Gebäudes in Kirchbauna liefert Strom für umgerechnet 12 Haushalte, die auf dem Dach der Musikschule Baunatal für 16 Haushalte (seit 2005 am Netz).

Auch die Filialen unterliegen der energetischen Sanierung. So werden in der Lohfelden die Dachfenster ausgetauscht und anschließend auf ca. 120 qm eine Dachbegrünung vorgenommen.

Nachhaltigkeit- woher kommt der Ausdruck?

Der Begriff stammt aus dem Jahr 1713. Damals veröffentlichte der Adlige und Forstexperte Johann Hans Carl von Carlowitz aus Chemnitz sein damals, wie heute viel beachtetes Buch „Sylvicultura oeconomica“, in dem es angesichts des damaligen Raubbaus an der Natur für Bergbau, Verkokung und Brennholz um den Erhalt der Ressource Wald für die Nachwelt geht. Tenor: nur so viel einschlagen wie nachwächst, was nur mit einer strukturierten Forstwirtschaft gelingen kann. Carlowitz gilt demnach als Begründer des nachhaltigen Forstens.